Asyl – Gnade vor Recht.
Quelle: One for Israel, Übersetzung: Livenet/überarbeitet: ethos
13. August 2019

Daryoosh Zarian wollte seine Heimat verlassen, das Leben dort entsprach nicht seinen Vorstellungen und Wünschen.

In seiner Schulzeit wurden jeden Morgen die gleichen Parolen gesprochen: «Tod für Israel!» Ein merkwürdiger Hass gegenüber Israel und den Juden kam in ihm auf.

Später meldete er sich beim Militär, wo er eine Ausbildung zum Kommandanten absolvierte. In der Zeit wurde Daryoosh drogenabhängig und auch sein einstmaliges Interesse an religiösen, muslimischen Aktivitäten erlosch.

Nach der Militärzeit bekam er (obwohl drogensüchtig) einen guten Job in einem Unternehmen. Dennoch erwartete er mehr, ein «besseres» Leben, wie er sagt, und so verliess er den Iran.

Seine Reise mit dem Ziel «England» war illegal und riskant. Er flog nach Istanbul, von dort nach Bosnien und landete schliesslich in England.

Dort angekommen, wollte der Iraner sofort Asyl beantragen. Doch ihm fiel keine wirklich gute Begründung ein, hatte er den Iran ja «nur» verlassen, um ein schöneres, einfacheres Leben zu finden. Sollte er bei der Befragung durch die Ausländerbehörde die Wahrheit sagen? Und was, wenn er abgeschoben würde? Eine Rückkehr kam für ihn nicht infrage.

So beschloss Daryoosh, gegenüber der Regierung zu lügen. In den Asylantrag schrieb er, er sei ein verfolgter Christ und sein Leben im Iran deshalb in Gefahr – eine reine Erfindung.

Nachdem er den Brief abgeschickt hatte, wurde er zunehmend unruhig: «Was, wenn die Regierungsbeamten mich etwas über das Christentum fragen? Was kann ich ihnen dann antworten?» Sein Wissen über die Bibel und den Gott der Christen war gleich Null.

Um mehr Informationen über das Christentum zu erhalten, fing Daryoosh an, am Gottesdienst in einer Kirche teilzunehmen. Dort hörte er alle grundlegenden Dinge über den christlichen Glauben: von Jesus dem Messias, von Busse, vom Kreuz, davon, dass Jesus nach drei Tagen auferstand, dass er lebt und Menschen verändern kann, die ihm ihr Leben anvertrauen ... Sein Kopf füllte sich mehr und mehr mit Wissen, aber die biblischen Wahrheiten fanden den Weg in sein Herz nicht. Noch liess er das Licht nicht hinein, lebte weiterhin im Dunkeln.

Die Konfrontation

Dann kam der erwartete Brief von der Regierung mit einer Einladung zur Befragung. Sofort rief Daryoosh den Pastor der Kirche an: «Ich muss zum Interview, könntest du zu mir kommen und mir helfen, was ich sagen soll und was besser verschweigen?»

Der Pastor liess sich das nicht zweimal sagen. Doch gleich zu Beginn sagte er:«Daryoosh, du bist kein Christ! Es ist eine Lüge, dich als solchen auszugeben ... Jesus fordert dich auf, in der Wahrheit zu leben, ihn als deinen Retter anzunehmen, ihn als die Wahrheit anzuerkennen, und dann wird die Wahrheit dich frei machen.»

So hatte sich das der Asylsuchende nicht vorgestellt. Die Worte des Pastors machten ihn wütend: «Nein, das kann ich nicht. Sie werden mich in den Iran abschieben ...»

Verzweifelt ging Daryoosh in sein Zimmer, schloss die Tür ab und kniete sich nieder: «Wenn es einen Gott gibt, dann zeig dich mir! Ich kann so nicht weitermachen ... «Und in dem Moment zeigte er sich mir! Ich tat Busse und gab ihm mein Herz.»

An diesem Tag geschah der Durchbruch. Daryoosh durfte frei werden von seiner Schuld und Vergebung erfahren: «Jesus hat mir ein neues Leben geschenkt! Er sagte zu mir: ‹Daryoosh, ich liebe dich, ich kenne all deine unschönen Dinge, deshalb bin ich am Kreuz für dich gestorben.›»

Wenig später fuhr er zur Befragung nach London. Sein Entschluss stand fest. Der Beamte wandte sich an ihn: «Wir haben nur ein paar Fragen.» Doch bevor der Regierungsbeauftragte damit starten konnte, antwortete ihm Daryoosh: «Es tut mir leid, was ich ins Antragsformular schrieb, ich habe gelogen. Im Iran war ich noch kein Christ. Mein Leben stand deshalb auch gar nicht in Gefahr. Ich bin nur hierhergekommen, weil ich mir ein schöneres Leben wünschte. Erst seit zwei Tagen bin ich Christ. Ich habe Jesus mein Herz gegeben. Wenn Sie mich zurück in den Iran oder sonst wohin schicken wollen, dann bin ich bereit dazu ...»

Mit grossen Augen schaute der Beamte Daryoosh an und vergewisserte sich ungläubig: «Ihre Geschichte ist gelogen?»

Lesen Sie den ganzen Bericht in ethos 08/2019.