Warum Mütter so wunderbar sind
Klaus Güntzschewl
8. Januar 2024

Vergangene Weihnachten hatten die Kinder beschlossen, zu wichteln. Ein Versuch, die Geschenkeflut etwas einzudämmen. Ich zog meine jüngste Schwiegertochter. Bald hörte ich von meinem Sohn: Nur ein selbstgemachtes Geschenk ist ein wertvolles Geschenk. Die Messlatte rutschte höher.

Also gut. Dann schreibe ich dir ein kleines Büchlein. Es soll eine Ermutigung sein, ein Antrieb, eine Aufmunterungspille, ein Schluck Wasser für die Strecken, die schon mal durstig machen. Ein paar kleine geistliche Snacks, die dich ein bisschen stolz machen auf das, was du als Mutter tust. Dann hat das Heft seinen Zweck nicht verfehlt, wenn du abends mit Freude und Genugtuung auf dein ganz normales Tagewerk zurückblicken kannst.

Wieso überhaupt «Neue Helden»?

Vor einigen Jahrzehnten hätte man keinen Grund gesehen, solche Zeilen zu schreiben, denn es war «normal». Dass der Mann zur Arbeit geht, Geld verdient und damit die Familie ernährt. Dass die Frau zu Hause ist, sich um die Kinder kümmert, dort ihren Arbeits- und Segensbereich hat. Dass die Kinder bis zur Schule daheim sind und das Leben und Spielen von und mit ihren Eltern erleben – eben wie das Wort schon sagt: Leben erleben.

Das ist heute nicht mehr so. Die Männer haben sich verändert, sie haben ihre männliche Rolle zum Teil freiwillig abgegeben und sind ihr auch ein Stück weit beraubt worden. Die Frauen haben sich verändert, empfinden das Leben zu Hause als erniedrigend und suchen eine neue Identität in der Männerwelt. Gesetze zwingen sie sogar in die Dax-Vorstände.

Und die Kinder, auch sie haben sich verändert – nicht weil sie es wollten, sondern weil sie es mussten. Sie hatten keine Wahl. In diesem Rollenroulette sind sie die gros-
sen Verlierer, befinden sich eindeutig in der Opferrolle. Davon zeugen Buchtitel wie «Vaterseelenallein» oder kinderpsychologische Fachbegriffe wie «Resilienz» – zu Deutsch: Was und wie viel hält ein Kind noch aus? Wie kann man Kinder widerstandsfähiger machen? Denn das, was sie wirklich stark macht, haben wir ihnen ohnehin schon genommen – Vater und Mutter.

In einer solchen Welt braucht es neue Helden. Es braucht eine Frau wie dich, die versteht, wozu Gott sie geschaffen hat. Nein, es geht mir nicht darum, unser Rollenspiel um 60 Jahre zurückzudrehen. Es gab in der Geschichte die unterschiedlichsten und merkwürdigsten Rollen unter Männern und Frauen. Eines der abartigsten Rollensysteme ist unter dem Islam entstanden und kann in Deutschland täglich beobachtet werden. Nein, darum geht es mir nicht.

Mir geht es darum, dass es dir gut geht, dass du Freude hast an dem, was du tust. Und dafür gibt es eine gute, ja perfekte Anleitung. Der geniale Schöpfer, der uns geschaffen hat, weiss eben am besten, wie wir funktionieren und unter welchen Umständen und Rahmenbedingungen wir unsere Arbeit am effizientesten erledigen können.

«Nimm dieses Kind mit und säuge es mir, und ich werde dir deinen Lohn geben» (2. Mose 2,9).

Wahrscheinlich hast du diesen Vers schon einmal von mir gehört. Ich liebe ihn. Er zeigt drei Dinge. Erstens: Gott sind Kinder wichtig. Er kümmert sich um dieses arme Wesen im Nil. «Dieses» Kind ist nicht irgendein Kind. Deine Kinder sind Gott wichtig, er hat sein Auge auf sie gerichtet. Dieses Kind ist nicht eines unter Hunderttausenden, es ist einzigartig.

Zweitens: Gott sagt nicht: Hab deinen Spass an ihm, vergöttere es oder verwirkliche alle deine Träume in seinem Leben – «Säuge es mir». Tu es für mich. Der Auftrag, für dein Kind zu sorgen, kommt direkt von Gott. Wow! Das adelt deinen Beruf doch ungemein. Ich wünsche dir immer ein wenig Ehrfurcht vor dieser schönen und gewaltigen Aufgabe.

Lesen Sie den ganzen Artikel in ethos 01/2024